Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben muss selbstverständlich werden

Pressemeldung der Firma Bundesagentur für Arbeit

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– Bundesagentur in Hessen geht mit gutem Beispiel voraus

– Fünf neue Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen in Wetzlar

Derzeit sind in Hessen rund 13.000 Frauen und Männer mit Behinderungen arbeitslos, davon sind über 7.500 in der Grundsicherung und somit Arbeitslosengeld II – Empfänger. Obwohl ihre Zahl seit Anfang des Jahres um rund 1.100 gesunken ist, steigt ihr Anteil gemessen an allen Arbeitslosen in Hessen weiter an und liegt jetzt bei 7,7 Prozent. Kein Wunder, denn die kontinuierlich sinkenden Arbeitslosenzahlen kommen in erster Linie den jüngeren Arbeitslosen unter 50 Jahren zu Gute. Besonders Schwerbehinderte werden nicht im gleichen Maße vom Aufschwung mitgenommen. Im Hinblick auf den drohenden Fachkräftebedarf ist die weitere Exklusion von Menschen mit Behinderungen keine zukunftsweisende Strategie wie Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen glaubt:

„Menschen mit Behinderungen müssen gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben, dieser Anspruch sollte für uns längst selbstverständlich sein. Bedauerlicherweise wächst das Bewusstsein erst, seitdem wir über den demografischen Wandel und die Konsequenzen eines Fachkräftebedarfs diskutieren. Ich plädiere dafür mehr Menschen mit Behinderungen in die Arbeitsprozesse einzubeziehen. Das gleiche gilt auch für Ältere, Alleinerziehende und Langzeitarbeitslose. Wir können es uns längerfristig nicht erlauben auf bestimmte Personengruppen zu verzichten.“

Bundesagentur in Hessen geht mit gutem Beispiel voraus

Die Integration von Menschen mit Behinderungen ist ein wichtiger Bestandteil der Personalpolitik der Bundesagentur. Allein 9,2 Prozent der Beschäftigten in den Agenturen für Arbeit in Hessen und in der Regionaldirektion sind schwerbehindert. In diesem Jahr konnte nochmals sechs schwerbehinderte junge Menschen in Hessen ihre Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen beginnen; insgesamt elf Azubis mit Behinderungen sind somit jetzt in der Ausbildung.

Arbeitsplatz Service-Center

Seit dem 1. Oktober konnten fünf Menschen mit Sehbehinderungen im „Service Center“ der Wetzlarer Arbeitsagentur ins Berufsleben zurückkehren. Die drei Frauen und zwei Männer arbeiten an speziell für sie eingerichteten Arbeitsplätzen.

Eine der neuen Mitarbeiterinnen ist Barbara Muskatewitz. Sie äußert sich positiv über ihren gelungenen beruflichen Neubeginn: „Ich bin wirklich froh, dass ich hier eine neue Arbeit gefunden habe. In der Vergangenheit habe ich oft gespürt, dass Arbeitgeber Vorbehalte gegen behinderte Arbeitnehmer haben. Aber hier ist das nicht so. Und auch meine Kolleginnen und Kollegen sind sehr offen und versuchen, mich so gut wie möglich zu unterstützen.“

Ihre Chefin, Angelika Berbuir, hat mit einem Personalmix von behinderten und nichtbehinderten Mitarbeitern gute Erfahrungen gemacht: „Wir haben derzeit 34 schwerbehinderte Mitarbeiter in unseren Reihen. Die Kunst der Mitarbeiterführung besteht darin, jede Arbeitskraft nach den individuellen Fähigkeiten einzusetzen – und das gilt für Behinderte und Nichtbehinderte gleichermaßen. Der hohe Fachkräftebedarf macht auch vor den öffentlichen Arbeitgebern nicht halt. Für mich wäre es geradezu fahrlässig, auf qualifizierte Arbeitskräfte zu verzichten, nur weil sie einen Schwerbehindertenausweis besitzen“, betont die Leiterin der Arbeitsagentur.

Hintergrundinformationen

Agenturbezirk Wetzlar

Während die Arbeitslosigkeit an Lahn und Dill im Oktober 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,6 Prozent abgenommen hat, ging die Zahl der schwerbehinderten Erwerbslosen im gleichen Zeitraum nur um 0,4 Prozent zurück. Von den derzeit insgesamt 8.417 Arbeitslosen gehören 821 dem Personenkreis der Schwerbehinderten an. 392 von ihnen werden von der Arbeitsagentur betreut, 429 von den Trägern der Grundsicherung (Jobcenter). Der Anteil Schwerbehinderter an der Gesamtzahl der Arbeitslosen beträgt 9,8 Prozent.

Service-Center Hessen

In Hessen gibt es drei Service Center: Wetzlar, Offenbach, Fulda. Dort garantieren rund 360 Mitarbeiter/innen montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr die telefonische Erreichbarkeit. Die Service Center sind das telefonische Portal für Kunden der Bundesagentur und über eine bundeseinheitliche Rufnummer: 01801-555111 erreichbar. Im ersten Halbjahr 2011 wurden allein von den 197 Mitarbeitern des Wetzlarer Service-Centers rund 1.2 Millionen Anrufe entgegengenommen und bearbeitet.

Beschäftigung

Nach dem Gesetz (SGB IX) haben private und öffentliche Arbeitgeber, die jahresdurchschnittlich monatlich mindestens 20 Arbeitsplätzen aufweisen auf wenigstens fünf Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. 2009 lag die Quote aller hessischen Arbeitgeber mit 20 und mehr Arbeitsplätzen bei 5,0 Prozent (Beschäftigungsquote). Dabei haben die öffentlichen Arbeitgeber ihren Anteil an Pflichtarbeitsplätzen weit über Soll erfüllt. Fast 20.650 Arbeitsplätze privater Arbeitgeber blieben unbesetzt.

Im Agenturbezirk Wetzlar liegt die Beschäftigungsquote insgesamt bei 6,1 Prozent. 356 Pflichtarbeitsplätze blieben unbesetzt (351 davon bei privaten Arbeitgebern).



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Nov15

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