Eigentlich unfaßbar – nur ein Bruchteil der Digitalpaktmittel bisher abgerufen!
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Weniger Bürokratie - fordert Aixconcept Geschäftsführer Volker Jürgens. Und weist auf weiteres Problem hin: Fachkräftemangel im IT Sektor besonders bei Verwaltungen
Die schulische Digitalisierung schreitet voran – allerdings nur langsam. Das zeigen die aktuellen von den Bundesländern gemeldeten Zahlen zum Abruf der Digitalpaktmittel. Rund drei Jahre nach dem Start des Digitalpakts sind bislang lediglich knapp ein Fünftel der 6,5 Milliarden Euro an Bundesmitteln ausgegeben worden. Wie das Bundesbildungsministerium mitteilt, sind davon bisher vor allem die Gelder für Tablets und Laptops für Schüler*innen angekommen. „Der gesamte Beantragungsprozess zu den zur Verfügung stehenden Fördermitteln muss im Sinne der Schülerinnen und Schüler beschleunigt werden, nicht nur Teilbereiche“, fordert Volker Jürgens, Geschäftsführer von AixConcept, dem Anbieter von Schul-IT-Dienstleistungen aus Aachen.
Seit dem Beginn der Laufzeit des Digitalpakts 2019 bis zum Stichtag 31. Dezember 2021 wurden laut Bundesbildungsministerium rund 1,2 Milliarden Euro für den Ausbau der digitalen Infrastruktur an Schulen abgerufen und laufende Projekte im Umfang von rund 2,4 Milliarden Euro bewilligt. Zum Vergleich: Bei der vorangegangenen Erhebung zum Stichtag 30. Juni 2021 waren 852 Millionen Euro abgeflossen und 1,4 Milliarden Euro gebunden. „Auch wenn der Digitalpakt Fahrt aufnimmt, bleiben die Zahlen hinter unseren Erwartungen zurück. Eine weitere Beschleunigung ist dringend nötig“, lautet das Fazit der Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). Denn: „Bewilligt ist noch nicht verbaut. Bis bewilligte Gelder in den Schulen digitalen Unterricht ermöglichen, vergeht weitere Zeit.“ Gemeinsam mit den Ländern will sie daher Hürden abbauen.
Eine Möglichkeit dafür: den Prozess zu entbürokratisieren, sagt AixConcept-Geschäftsführer Volker Jürgens. Teilweise vergehe so viel Zeit, bis Schulträger Medienentwicklungsplan und Fördermittelantrag ausgearbeitet hätten, dass Schulen ihre Medienkonzepte, die die Basis dafür bilden, aktualisieren müssten, weil sie veraltet seien. Das behindere wiederum die Antragstellung. „Dadurch fällt nicht nur Mehrarbeit für die Schulen an, die Verwaltung stellt sich auch selbst ein Bein“, so Jürgens.
Bürokratische Hürden gerade für kleine Schulträger zu minimieren, fordert auch Karin Prien (CDU), Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Bildungsministerin Schleswig-Holsteins mit Blick auf den bisherigen Mittelabfluss. Denn besonders die kleinen Schulträger verfügten „oft nicht über ausreichendes und hinreichend qualifiziertes Personal, um zügig die Mittel beantragen zu können. Hier braucht es unkomplizierte Verfahren und eine Finanzierung externer Beratungskosten.“ Aus Sicht von AixConcept-Geschäftsführer Jürgens ein erfolgsversprechender Ansatz, denn „um den Digitalpakt hat sich ein umfangreiches Beraterwesen entwickelt, das Schulträger dabei unterstützen kann“.
Weitere Hürde: Fachkräftemangel
Die technische Ausstattung der Schulen bilde allerdings nur die Grundlage schulischer Digitalisierung. Auf eine weitere Herausforderung verweist laut Jürgens der Anteil an abgerufenen Fördermitteln, mit denen die Bundesländer unter anderem Personal für IT-Administration und -Support finanzieren können: Von den dafür zur Verfügung stehenden 500 Millionen Euro sind bisher nur rund elf Millionen abgeflossen – etwas mehr als zwei Prozent. Eine Ursache, so der AixConcept-Geschäftsführer, sei der Fachkräftemangel im IT-Bereich in Kombination mit der Konkurrenz besser bezahlter Jobangebote. Doch wenn sich Lehrkräfte nicht auf die Technik verlassen könnten und im Falle von Problemen keine schnelle Hilfe zu erwarten sei, bestehe die Gefahr, dass sie sie nicht nutzten.
„Die Technik muss funktionieren. Keine Lehrkraft plant ihren Unterricht in der vagen Hoffnung, dass sie das tut.“ Das weiß Volker Jürgens nicht nur aus seinem engen Kontakt zu den Schulen unter seinen Kunden, sondern auch von seiner Frau, die selbst als Lehrerin tätig ist. Nur wenn Ausstattung und Support stimmen sowie Unterstützung durch Fortbildungen gegeben ist, so Jürgens, könnten digitale Endgeräte zu einem so selbstverständlichen Arbeitsmittel im Unterricht werden, wie es auch die analoge Tafel war – und an vielen Schulen auch immer noch ist.
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