7. Januar 2015, 17:30 Uhr: „Reparatur und Recycling im Kontext der neuen urbanen Do it yourself-Kulturen“

Vorlesungsreihe "Facetten der Nachhaltigkeit"

Pressemeldung der Firma Hochschule Bremen

Im Wintersemester 2014 / 2015 Sommersemester widmet sich die öffentliche Vorlesungsreihe „Facetten der Nachhaltigkeit“ an der Hochschule Bremen dem Schwerpunkt Kreisläufe. Am 7. Januar 2015 (17:30 Uhr, Neustadtswall 27b, UB-Gebäude, Hansewasser Hörsaal) referiert Andrea Baier (Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis) über das Thema: „Reparatur und Recycling im Kontext der neuen urbanen Do it yourself-Kulturen“.

Seit einiger Zeit kann die interessierte Öffentlichkeit beobachten, wie Praktiken und Handlungslogiken, die dem informellen Bereich zugeordnet und mehr oder weniger unbemerkt im Privaten ausgeübt werden, wie Selbermachen, Tauschen, Teilen, Reparieren, Upcyclen, Gärtnern, Nähen und Ähnliches plötzlich wiederentdeckt, neu interpretiert und öffentlich inszeniert werden. Immer mehr urbane Gärten, Nähwerkstätten, mit dem neuesten digitalen Gerät ausgestattete sogenannte Fab Labs, Tauschbörsen,öffentlich zelebrierte Strickevents und Repair Cafés bevölkern die städtische Bühne.

Die Projekte bzw. ihre Protagonistinnen und Protagonisten nehmen für sich in Anspruch, (zumindest in Ansätzen) Antworten auf die Fragen bzw. Lösungen für die Probleme finden zu wollen, mit denen sich die (städtische) Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten konfrontiert sieht. Als da wären: Fragen der Exklusion, der Umweltgerechtigkeit, der Resilienz und des Umgangs mit dem öffentlichen Raum. Zu den Entstehungsbedingungen der neuen Kulturen des DIY gehören somit einerseits die prekärer werdenden Lebensbedingungen in den Städten, andererseits bringen die Bedingungen in der postfordistischen* Stadt aber auch Offenheiten und Kreativitäten mit sich.

In den neuen urbanen Räumen des DIY geht es neben Partizipation, Schaffung von Allmenden bzw. Commons und neuen Nachbarschaften auch um nachhaltige (Stadt-)Entwicklung, reduzierten Ressourcenverbrauch durch regionales Wirtschaften, Postwachstumsökonomie, Suffizienz. Und ganz allgemein: um Selbstermächtigung und Unabhängigkeit und die Suche nach neuen urbanen Lebensweisen.

* Als Fordismus bezeichnet man eine nach dem Ersten Weltkrieg etablierte Form industrieller Warenproduktion.

Zur Person:

Studium der Entwicklungssoziologie an der Universität Bielefeld; mehrere Jahre in Forschung und Lehre am Oberstufenkolleg der Universität Bielefeld tätig. Von 2004-2006 Mitarbeiterin im anstiftungs-Forschungsprojekt „Nachhaltige Lebensstile und Alltag“, davor im BMBF-Forschungsprojekt „Ansätze nachhaltigen Wirtschaftens in der ländlichen Gesellschaft“. Seit 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis im Bereich Forschung und Evaluation. Inhaltliche Schwerpunkte: Subsistenz, DIY, nachhaltige Lebensstile.



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Dez17

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