Minister Nils Schmid bekennt sich klar zur dualen Ausbildung
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Kammerpräsident Tschischka: "Besser spät als nie" / Akademikerquote der Koalititionsvereinbarung "in die Wüste schicken"
„Besser spät als nie“, kommentierte Walter Tschischka, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, das deutliche Bekenntnis von Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid zur dualen Berufsausbildung. Denn das ewig gleiche Mantra vieler Politiker, dass eine Wissenschaftsgesellschaft immer mehr akademische Abschlüsse brauche, sei bildungs- und wirtschaftspolitischer Unsinn. Steigende Studentenzahlen stellten eine Bedrohung für die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Wirtschaft dar und verschärften den ohnehin zunehmenden Mangel an Lehrstellenbewerbern.
Minister Schmid hatte im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten erklärt, er wolle nicht, dass der Besuch des Gymnasiums automatisch an die Uni führe und eine Berufsausbildung gar nicht erst erwogen werde. Baden-Württemberg brauche weniger Studenten und dafür mehr Menschen mit Berufsausbildung. Tschischka sagte, die Landesregierung müsse die Dinge nun zu Ende denken und die Realität zur Kenntnis nehmen: „In der Konsequenz bedeutet dies, die auch im Koalitionsvertrag formulierte abenteuerliche Forderung nach einer Akademikerquote von 50 Prozent endlich in die Wüste zu schicken.“ Baden-Württemberg verdanke seine Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der hochwertigen Facharbeiter- und Meisterausbildung. Das duale System bringe qualifizierte und selbstbewusste Handwerker und Fachkräfte hervor, die zur wirtschaftlichen Stärke maßgeblich beigetragen. Dies müsse bei Bürgern, Politikern, der Wirtschaft und allen am Bildungswesen Beteiligten wieder stärker ins Bewusstsein rücken.
Er werde mit Spannung verfolgen, ob den Worten nun auch Taten folgten: „Es liegt im Verantwortungsbereich des Finanz- und Wirtschaftsministers, die Voraussetzungen für eine Stärkung der dualen Berufsausbildung im Land zu schaffen,“ betonte Tschischka. Gut gemeinte Imagekampagnen seien das eine, es brauche aber auch Verlässlichkeit für die Berufsschulstandorte im ländlichen Raum, eine finanzielle Beteiligung des Landes bei der Meisterausbildung, eine verbesserte Fachkursförderung, eine Erhöhung des Internatskostenzuschusses und vieles mehr. Tschischka: „Die Liste der Hausaufgaben für den Minister ist lang.“ Der Mannheimer Kammerpräsident betonte, er hoffe, dass Schmids Erkenntnis auch bei seinem Ministerkollegen im Kultusministerium angekommen sei.
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