Neue Studie des IAB Hessen: Gesundheitswesen in Hessen – Beschäftigung boomt

Gesundheitswesen als wichtiger Beschäftigungsmotor / Schwerpunkt ist der klassische Gesundheitsberuf / Hohe Berufsbindung bei Krankenschwestern und -pflegern*

Pressemeldung der Firma Bundesagentur für Arbeit

In zahlreichen Gesundheitsberufen zeigen sich bereits heute flächendeckend Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Gleichzeitig wird sich die Nachfrage nach Dienstleistungen aus dem Gesundheitswesen im Rahmen des demografischen Wandels in Zukunft noch verstärken, da die Anzahl hilfebedürftiger älterer Menschen weiter zunehmen wird. Auch deshalb wird das Gesundheitswesen als tragende Zukunftsbranche bezeichnet.

Gesundheitswesen als wichtiger Beschäftigungsmotor in Hessen

Im Gesundheitswesen, dem Kernbereich der Gesundheitswirtschaft, sind in Hessen mit nahezu 200.000 Beschäftigten fast zehn Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig. Von 2000 bis 2010 erhöhte sich ihre Zahl um rund 15 Prozent oder 26.000, wogegen die Gesamtbeschäftigung in Hessen mit +0,4 Prozent vergleichsweise stagnierte. Das Gesundheitswesen erwies sich damit als wichtiger Beschäftigungsmotor in Hessen.

Die Beschäftigung im Gesundheitswesen ist regional unterschiedlich verteilt. Innerhalb Hessens ist ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten. Besonders in Nordhessen sowie in Mittelhessen liegt eine verstärkte Konzentration des Gesundheitswesens vor. Dies liegt beispielsweise an der höheren Arbeitsplatzdichte im Süden und auch an den ungleichen Rahmenbedingungen, wie der Existenz von Kurorten oder der Altersstruktur der Wohnbevölkerung. Generell hat sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Gesundheitswesen in fast allen hessischen Kreisen und kreisfreien Städten im Beobachtungszeitraum deutlich gesteigert.

Über 40 Prozent der Beschäftigten arbeiten in Krankenhäusern, Hochschul- sowie Vorsorge- und Rehabilitationskliniken. Die zweitgrößte Gruppe an Arbeitgebern stellen die Arzt- und Zahnarztpraxen mit knapp 20 Prozent der Beschäftigten, wobei die Facharztpraxen an erster Stelle liegen. Viele Beschäftigungsmöglichkeiten bieten zudem die Pflegeheime.

Schwerpunkt ist der klassische Gesundheitsberuf

Von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im hessischen Gesundheitswesen üben knapp 75 Prozent einen klassischen Gesundheitsberuf aus. Dies bedeutet, dass sich der Schwerpunkt der Tätigkeit auf die direkte Behandlung und Pflege von Patienten konzentriert. Die Krankenschwestern und -pfleger bilden mit 46.500 die größte Berufsgruppe. Von 2000 bis 2010 konnten in den Gesundheitsberufen deutliche Zuwächse verzeichnet werden.

Die Gesundheitsberufe sind unverändert eine Frauendomäne: In den letzten zehn Jahren hat sich daran in Hessen nicht viel verändert. In vielen Gesundheitsberufen lag der Anteil der Frauen unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Jahr 2010 bei über 70 Prozent. Zudem sind die Gesundheitsberufe stark teilzeitgeprägt. Die vergangenen Beschäftigungszuwächse betrafen besonders den Teilzeitbereich.

Hohe Berufsbindung bei Krankenschwestern und -pflegern

Die Betrachtung der Berufsbindung zeigt, dass Krankenschwestern und -pfleger im Bereich des Gesundheitswesens eine vergleichsweise hohe Berufsbindung aufweisen. Dies bedeutet, dass sie häufig in ihrem Ausbildungsberuf verbleiben, sofern sie sich für die Fortsetzung einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung entscheiden, was ebenfalls vielfach der Fall ist. Allerdings steigert sich im Zeitverlauf kontinuierlich der Anteil derjenigen, die in Teilzeit arbeiten.

Im Hinblick auf die demografische Entwicklung und bereits bestehende Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen im Gesundheitswesen, wird es folglich immer wichtiger, die Attraktivität der Gesundheitsberufe zu fördern und Anreize für Berufsangehörige zu bieten, damit sie im Beruf verbleiben und ihre Berufstätigkeit weiter ausbauen.

*zur Berufsbezeichnung siehe Anmerkung

Anmerkung:

Da die Studie die Entwicklung der Gesundheitsberufe seit dem Jahr 2000 betrachtet und auch bei der Berufsbindung vom Jahr 1994 ausgegangen wird, wurde bei den Pflegefachkräften durchgehend die alte Berufsbezeichnung Krankenschwester bzw. Krankenpfleger verwendet. Die neue Berufsbezeichnung für Krankenschwester und Krankenpfleger lautet Gesundheits- und Krankenpfleger/innen.



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Mrz18

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