Anteil der Langzeitarbeitslosen ist wieder gestiegen

31 Prozent sind länger als ein Jahr arbeitslos

Pressemeldung der Firma Diakonisches Werk Württemberg

Es gibt weiterhin viele Langzeitarbeitslose in Baden-Württemberg. Zwar sind es im November 676 weniger Langzeitarbeitslose als im Oktober – aber nach wie vor sind 60.242 Personen nach den heute bekannt gegebenen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit länger als ein Jahr arbeitslos. Die Arbeitslosenquote selbst beträgt zwar nur noch 3,6 Prozent, sie ist also gegenüber Oktober erneut um 0,1 Prozent gesunken – doch der Anteil der Langzeitarbeitslosen ist mit 31 Prozent im November ebenfalls wieder gestiegen – um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Oktober. Der Trend verfestigt sich, dass Langzeitarbeitslose kaum vom wirtschaftlichen Aufschwung profitieren.

Der konjunkturelle Aufschwung ließ die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg im laufenden Jahr gegenüber den Vorjahresmonaten jeweils deutlich zurückgehen. Im November gab es einen Rückgang von 4.088 gegenüber dem Oktober 2011 und gegenüber November 2010 um 36 984. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt also 15,4 Prozent, auch wenn diese Entwicklung angesichts des nachlassenden Wirtschaftswachstums abflacht. Das zentrale Problem ist jedoch nach wie vor die Langzeitarbeitslosigkeit. Der Aufschwung ist an dieser Personengruppe weitgehend vorbeigegangen. Ihre Zahl sank gegenüber November 2010 nur um 7.359 Personen oder 10,9 Prozent und damit deutlich weniger als die aller Arbeitslosen.

Die Verfestigung der Langzeitarbeitslosigkeit ist ein besonderes Kennzeichen der Situation in Baden-Württemberg. Arbeitslose mit sogenannten vermittlungshemmenden Merkmalen sind besonders häufig langzeit- und dauerarbeitslos. So sind von Langzeitarbeitslosigkeit vor allem ältere, gesundheitlich eingeschränkte und behinderte Menschen betroffen. Auch Frauen, die nach der Familienphase wieder arbeiten wollen, haben es bei der Arbeitssuche schwer. Aus diesen Wechselwirkungen entsteht ein Teufelskreis, aus dem es für die Betroffenen nur schwer einen Ausweg gibt. Nach Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) haben ca. 400.000 Menschen vier und mehr Vermittlungshemmnisse und damit soviel wie keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt.

Für diese Langzeitarbeitslosen ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Instrument die öffentlich geförderte Beschäftigung. Trotzdem sind die Beschäftigung schaffenden Maßnahmen in diesem Jahr bereits um über 40 Prozent, gekürzt worden – mehr als alle anderen Instrumente. Diese drastischen Einsparungen werden nach den Planungen der Bundesregierung in den nächsten Jahren fortgesetzt. Die Diakonie bedauert dies sehr. Sie hat auch Vorschläge und Berechnungen vorgelegt, wonach sich die Finanzierung des öffentlich geförderten Beschäftigungssektors weitgehend kostenneutral organisieren lässt. Die württembergische Diakonie fordert deshalb schon lange, dass Arbeit statt Arbeitslosigkeit und Teilhabe statt Ausgrenzung finanziert wird.



Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:
Diakonisches Werk Württemberg
Heilbronner Str. 180
70191 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 1656-118
Telefax: +49 (711) 1656-49118
http://www.diakonie-wuerttemberg.de

Ansprechpartner:
Peter Ruf
Pressesprecher
+49 (711) 1656-118



Weiterführende Links

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die Huber Verlag für Neue Medien GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die Huber Verlag für Neue Medien GmbH gestattet.

Nov30

Comments are closed.